Veranstalterin des 32. Kolloquiums zur Polizeigeschichte ist die Evangelische Akademie der Nordkirche in Hamburg in Kooperation mit dem Polizeimuseum Hamburg und der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte. Veranstaltungsort: Akademie der Polizei Hamburg
Das Thema der diesjährigen Tagung lautet „Polizei und autoritäre Ordnungen: Praxis, Alltag und Erinnerung“. Neben den Themensektionen ist wie immer auch eine offene Sektion vorgesehen.
Polizei und 'Ordnung' sind eng miteinander verflochten. Diese Verflechtungen manifestieren sich nicht nur in den Beziehungen zwischen polizeilichen und staatlichen bzw. gesellschaftlichen Akteuren. Auch innerhalb der Institution 'Polizei' selbst ist 'Ordnung' ein bestimmender Faktor, sowohl hinsichtlich polizeilicher Organisationsformen, als auch in Hinblick auf das wechselseitige Erwartungsgeflecht zwischen Polizei und Polizierten. Der enge Zusammenhang zwischen Polizei und 'Ordnung' erklärt sich nicht nur aus den obrigkeitsstaatlichen Traditionen vieler Polizeien, sondern verweist auch auf die Aufrechterhaltung des gesellschaftlichen und staatlichen Status quo als Kernbereich polizeilicher Praxis.
In Staat und Gesellschaft, aber auch in der Polizei sind autoritäre Ausprägungen dieser Ordnungsmuster möglich. Nicht nur die NS-Herrschaft, sondern auch andere Diktaturen und autoritäre (Militär-)Regime waren bzw. sind in der alltäglichen Herrschaftspraxis von autoritären Ordnungen geprägt, in denen die Polizei einbezogen und auch verantwortlicher Akteur ist. Aber nicht nur in autoritären Regimen sind Polizeistrategien und Polizeipraktiken durch autoritäre Ordnungsmuster geprägt, auch demokratisch verfasste politische Systeme bzw. Gesellschaften können mit derartigen Ordnungsmustern kompatibel sein. Diese Ordnungen und ihre erinnerungskulturelle Unterfütterung ebenso wie die spätere Aufarbeitung sind nicht nur nationalstaatlich, sondern auch durch lokale, aber auch inter- und transnationale Faktoren bestimmt.
Auf dem 32. Kolloquium zur Polizeigeschichte soll das Verhältnis von Polizei und autoritären Ordnungen sowie ihre erinnerungskulturelle Grundierung und Aufarbeitung aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet werden. Zwei miteinander verbundene Themenfelder stehen im Mittelpunkt. Zum einen geht es um alltagsbasierte polizeibezogene Erkundungen über die Herstellung und Veränderung autoritärer Ordnungen in Staat, Gesellschaft und Polizei sowie deren Wechselwirkungen. Zum anderen soll gefragt werden, wie das Verhältnis von Polizei und autoritären Ordnungen erinnerungskulturell fundiert und später ggf. auch aufgearbeitet wird.
Wichtige Fragen in beiden Themenfeldern wären unter anderen:
Beiträge aus sozial- und kulturgeschichtlicher Perspektive sind ebenso erwünscht wie (historisch orientierte) Beiträge aus benachbarten Wissenschaften.
Die hier genannten Fragen sind weit gefasst, um Annäherungen aus verschiedenen fachlichen, räumlichen und zeitlichen Kontexten vom 18. Jahrhundert bis zu aktuellen Problemlagen zu erlauben. Neben den Themensektionen ist wie immer auch eine offene Sektion vorgesehen.
Bitte senden Sie Ihren Referatsvorschlag (inkl. einer einseitigen Zusammenfassung und einer kurzen biografischen Notiz) unter dem Betreff „32. Kolloquium zur Polizeigeschichte“ bis zum 10. März 2023 an die folgende E-Mail-Adresse: e-kultur@akademie.nordkirche.de . Die Übernahme der Reise- und Übernachtungskosten für angenommene Referentinnen und Referenten wird angestrebt, kann aber derzeit nicht zugesagt werden. Konferenzsprachen sind Deutsch und Englisch.
Kontakt / Informationen etc.:
Dr. Stephan Linck
Studienleiter für Erinnerungskultur und Gedenkstättenarbeit
Evangelische Akademie der Nordkirche
Königstraße 52
22767 Hamburg
e-kultur@akademie.nordkirche.de
Organizer: Stephan Linck, Evangelische Akademie der Nordkirche – in cooperation with the Polizeimuseum Hamburg and the Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte
Conference venue: Akademie der Polizei Hamburg
Proposal Deadline: March 10th, 2023
The notion of law-and-order-maintenance, when talking about the police, indicates that not only the law, but 'order' as well belongs to the core issues of police strategies and practices. The centrality of ‘order’ is not only the result of specific repressive police traditions (in German: obrigkeitsstaatlich, in the Anglo-American world: public order policing), but very much due to the police’s significant role when maintaining and securing a socio-economic and political status quo. Additionally: 'Order' pertains to the internal structuring and functioning of the police as well.
Quite often, these overall notions of ‘order’ converge with authoritarian police patterns – not only in regard to the mutual relationships between the police and the public, but also in regard to internal police structures, cultures and processes. This overlap of overall authoritarian patterns and police characteristics to be labelled as authoritarian pertains not only to police and politics under authoritarian and dictatorial regimes, authoritarian police patterns are compatible with democratic political systems as well.
The 32nd colloquium on police history is to explore two core issues of this field:
Conference language: German and English.
Please send a proposal (title, one-page-summary, short biographical notice to: e-kultur@akademie.nordkirche.de, reference: 32. Kolloquium zur Polizeigeschichte. The deadline for proposals: March 10th, 2023.
It is intended to cover the travel costs of the speakers, but the acquisition of funds for financing the travel costs of the speakers has not been finalized yet.